Psychologische Privatpraxis Eifel                                                 Svenja Klein, M.Sc. Psychologin
 

Paartherapie

Emotionen spielen in einer Partnerschaft eine sehr wichtige Rolle. Sie sind das, was uns Menschen verbindet - Liebe, Geborgenheit und gegenseitige Anziehung halten uns zusammen und stärken uns im Alltag. Das Gefühl einer sicheren Bindung und die emotionale Verbundenheit der Partner*innen bilden die Grundlage für eine erfüllte Partnerschaft. Emotionen können uns aber auch auseinander bringen und das tägliche Miteinander erschweren.

Kennen Sie den Moment, in dem Sie sich fragen:
"Wie und warum sind wir jetzt eigentlich schon wieder an diesem Punkt gelandet?"
An dem Punkt der wiederkehrenden Streitigkeiten, die häufig in Verteidigung und Vorwürfen oder Rückzug und Schweigen münden, die man eigentlich nicht möchte und in die man sich doch immer wieder verstrickt. Wenn wir uns in der Partnerschaft nicht (mehr) sicher gebunden fühlen, fühlen wir uns schnell durch verbale und nonverbale Signale wie Blicke, Worte und Taten verletzt und zurückgewiesen. Mit der Zeit können sich daraus negative Teufelskreise entwickeln, durch die die gegenseitige Anziehung und Verbundenheit verloren gehen können und wichtige Bedürfnisse dauerhaft unerfüllt bleiben.
Möchten Sie gerne verstehen, wie es dazu kommt, welche Emotionen und Bedürfnisse dahinterstecken und wie Sie aus diesem Teufelskreis aussteigen können?

  • Leiden Sie unter wiederkehrenden Konflikten in Ihrer Partnerschaft und haben das Gefühl, dass Sie in einem Teufelskreis aus Vorwürfen, Verteidigung, Rückzug oder Distanzierung feststecken?
  • Wünschen Sie sich, sich selbst, Ihre/n Partner*in und die Muster in Ihrer Partnerschaft besser verstehen und die eigenen Gefühle und Bindungsbedürfnisse sowie die Ihrer/s Partner*in wahrnehmen und ausdrücken zu können?
  • Belastet oder verunsichert eine veränderte Situation Ihre Partnerschaft (z.B. neue Rolle als Eltern, unerfüllter Kinderwunsch, Verlust eines Kindes, berufliche Veränderungen, Umzug)? Oder möchten Sie unterschiedliche Vorstellungen in Ihrer Lebensplanung klären (z.B. Kinderwunsch, Beziehungsgestaltung, Eigenheim, berufliche Pläne)?
  • Leiden Sie unter fehlender intimer Nähe und möchten als Paar (wieder) mehr Zweisamkeit und Intimität erleben?
  • Leiden Sie unter einer schweren Bindungsverletzung und verlorenem Vertrauen / unter Scham- und Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen, z.B. durch eine Außenbeziehung?
  • Möchten Sie als Paar eine schwierige Entscheidung treffen, bei der Sie bisher unsicher sind?
  • Oder leiden Sie vielleicht unter (noch nicht ausgesprochenen) Trennungsgedanken oder unter bereits konkreten Trennungsabsichten? Besteht der Wunsch nach einer Begleitung durch eine möglichst respektvolle und wertschätzende Trennungs- und Loslassens-Phase, um z.B. auch nach der Trennung / Scheidung in der gemeinsamen Rolle als Eltern weiterhin ein Team bleiben zu können?

Als Paartherapeutin unterstütze ich Sie gerne bei der Bewältigung der Herausforderungen, vor denen Sie als Paar gerade stehen - egal, ob Sie sich für einen gemeinsamen oder einen getrennten Weg entscheiden.
Ich kann Sie dabei unterstützen, (wiederkehrende) Konflikte in Ihrer Partnerschaft zu erkennen und zu lösen, damit Sie gemeinsam als Paar wachsen und zu mehr Zufriedenheit und einer erfüllenden Partnerschaft finden können. Ich arbeite mit drei effektiven und wissenschaftlich fundierten Verfahren (Emotionsfokussierte Paartherapie, Schematherapie für Paare, verhaltenstherapeutische Paartherapie). Abhängig von Ihrem individuellen Anliegen werde ich Ihnen die aus meiner Erfahrung für Sie am besten geeignete Therapiemethode vorschlagen.
Die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT)* nach Sue Johnson zählt zu den effektivsten Verfahren in der modernen Paartherapie und konzentriert sich auf die Emotionen und Bindungsbedürfnisse und deren Bedeutung für die Beziehung zwischen den Partnern*innen. Das Ziel der EFT ist es, die emotionalen Bedürfnisse und Reaktionen der Partner zu verstehen und zu bearbeiten, um eine emotionale Verbundenheit und Intimität in der Beziehung (wieder) herzustellen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die meisten Konflikte in Paarbeziehungen auf unerfüllten emotionalen Bedürfnissen und der daraus resultierenden emotionalen Distanz zwischen den Partnern beruhen.
Aus meiner Erfahrung kann dieser emotionsfokussierte Ansatz schneller zu einer Entlastung der Paare und zu einer anhaltenden Veränderung beitragen, als ein problemorientierter Ansatz, der den Fokus erst recht auf die ohnehin schon negativen Erfahrungen richtet. Studien
* haben gezeigt, dass sich häufig die positiven Veränderungen auch nach Abschluss einer EFT-Paartherapie weiter fortsetzen. Genau wie ein Teufelskreis sich immer mehr in eine negative Richtung verstärken kann, können auch positive Interaktionsmuster entstehen und die Beziehung auch nach Beendigung der Therapie weiter in eine positive Richtung lenken. Vor diesem Hintergrund arbeite ich im Rahmen der Paartherapie sehr gerne mit der EFT.

Die EFT basiert auf der Idee, dass eine gesunde Beziehung auf einer sicheren Bindung  und emotionalen Verbundenheit zwischen den Partnern aufbaut. Sie ist ein erlebens- und lösungsorientiertes Verfahren, welches die Arbeit mit Gefühlen und den Bedürfnissen, die in der Paarbeziehung unerfüllt bleiben, in den Mittelpunkt stellt. Im Rahmen der Therapie können die Partner*innen lernen, ihre Emotionen auszudrücken und zu verstehen, um sich besser aufeinander einzulassen und eine tiefere emotionale Verbindung herzustellen. Dabei geht es nicht nur um die positiven Emotionen, sondern auch um die Bewältigung von Konflikten und schwierigen Emotionen, wie z.B. Verletzung, Wut, Scham und Angst.


In jeder Partnerschaft kommt es mal zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten oder es können Krisen entstehen, die ein Paar vor neue Herausforderungen stellt - entscheidend dabei ist, wie das Paar damit umgeht. Dabei spielt z.B. die Bindungsqualität des Paares eine wichtige Rolle: Sicher gebundene Partner*innen finden leichter konstruktive Lösungswege und Kompromisse und können einen Streit aushalten, ohne dass sofort Verlust- oder Verlassenheitsängste ausgelöst werden. Unsicher oder ängstlich-vermeidend gebundenen Partner*innen fällt dies oft schwerer, da sie häufig unter starken Ängsten leiden, den/die Partner*in zu verlieren oder verlassen zu werden. Diese Ängste können dazu beitragen, dass sie sich leichter in immer wiederkehrenden Teufelskreisen verstricken. Die Folgen sind u.a. eine Bindungs-Unsicherheit, der Verlust der emotionalen Verbundenheit, gegenseitige Verletzungen durch Vorwürfe oder Distanzierungen, sich vom Partner*in nicht mehr gesehen und angenommen zu fühlen und immer weniger schöne gemeinsame Erlebnisse.

Für Interessierte - ein kurzer Ausblick auf die Emotionsfokussierte Paartherapie

Wenn Sie sich fragen, ob eine EFT für Sie als Paar der passende Ansatz sein könnte - fragen Sie sich, ob Sie auf dem Weg zu einer sicheren Bindung zu folgenden Schritten bereit sind:

  • neugierig zu sein, sich selbst und den/die Partner*in tiefer zu verstehen
  • die Idee eines negativen Teufelskreises inklusive des eigenen Anteils zu akzeptieren
  • den eignen Anteil sowie den des/der Partners*in im negativen Teufelskreis beschreiben zu können
  • den negativen Teufelskreis zu deeskalieren
  • sich dem/der Partner*in gegenüber weicher / verletzlich zu zeigen und Risiken für eine emotionale Verbundenheit einzugehen
  • auf den anderen zuzugehen und / oder auf die Kontaktaufnahme des/der Partners*in zu reagieren
  • einen positiven Interaktionszyklus zu kreieren und nachhaltig in Ihren Paar-Alltag zu integrieren

Der Therapieprozess in der Emotionsfokussierten Paartherapie (EFT) ist in der Regel in drei Phasen unterteilt:

  • Entdeckungsphase: In der ersten Phase geht es darum, die emotionale Paar-Dynamik und die Muster in der Beziehung zwischen den Partnern*innen zu erkennen und zu verstehen. Ich helfe Ihnen dabei, Ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und die zugrunde liegenden emotionalen Muster zu identifizieren, damit Sie den negativen Teufelskreis durchbrechen und verlassen können.
  • Veränderungsphase: In der Veränderungsphase geht es darum, die emotionalen Muster in der Beziehung zu bearbeiten und zu verändern. Sie lernen Ihre emotionalen Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken und auf die emotionalen Signale Ihres Partners zu reagieren. Dies kann sich sehr verletzlich anfühlen und Mut erfordern, aber es ermöglicht die Begegnung auf einer tieferen, sehr emotionalen und vielleicht bisher noch unbekannten Ebene in Ihrer Partnerschaft.
    Ich unterstütze Sie dabei, neue positive Interaktionen zu entwickeln und alte negative Muster zu überwinden, damit Sie Ihr emotionales Band erneuern oder stärken können. In dieser Phase passiert die tiefste und nachhaltigste Veränderung - wichtige Fragen dabei können sein:
    Was braucht ein*e zurückgezogene/r Partner*in, um sich wieder mehr engagieren zu können? Was braucht ein/e verhärtete/r Partner*in, um wieder weicher und zugänglicher zu werden? Welche Bindungsverletzungen müssen noch aufgearbeitet werden?
  • Konsolidierungsphase: In der letzten Phase geht es darum, die Veränderungen nachhaltig zu festigen. Sie lernen, wie Sie die neuen Muster und Verhaltensweisen in Ihren Alltag integrieren, bindungsfördernde Beziehungs-Rituale etablieren  und Ihre Partnerschaft langfristig aufrechterhalten können. Ich unterstütze Sie dabei, (wieder) eine positive und sichere Bindung zu einander aufzubauen und zu stärken und Lösungen für alte Probleme zu finden, die helfen, die erzielten Veränderungen aufrechtzuerhalten.

Die EFT ist eine kurzzeitige, lösungsorientierte Therapie. Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass jeder Therapieprozess individuell verläuft, da er auf die Bedürfnisse und Herausforderungen jedes einzelnen Paares abgestimmt wird.

In der Emotionsfokussierten Paartherapie unterstütze ich die Paare in einer wohlwollenden, auf Gleichwertigkeit der Partner*innen ausgerichteten Gesprächsatmosphäre dabei:

  • Negative Konfliktmuster im Miteinander zu erkennen, deren Auswirkungen auf die Partnerschaft zu verstehen und aus diesen negativen Teufelskreisen auszusteigen.
  • Wenn die Partner*innen verstehen, wie diese immer wiederkehrenden negativen Teufelskreise entstehen und sich selbst verstärken, welche persönlichen "wunden Punkte" getroffen werden und welche verletzlichen Emotionen und Bedürfnisse eigentlich dahinter stehen, ist das der erste Schritt, um aus diesem Teufelskreis auszusteigen und das alte Muster allmählich zu verändern.
  • Dabei arbeite ich im "Hier-und-Jetzt" und unterstütze das Paar dabei, die eigenen Emotionen und Bedürfnisse sowie die der/s Partnerin/s bewusst wahrzunehmen und auszudrücken.
  • Sich dem/der Partner*in gegenüber zu öffnen, die zuvor verborgenen schmerzhaften Gefühle und unerfüllten Bedürfnisse anzusprechen und sich dadurch von seiner verletzlichen Seite zu zeigen, kann zu mehr Nähe und Verbundenheit führen und dabei helfen, vergangene schmerzhafte Beziehungserfahrungen zu korrigieren.
  • Die dabei erlebten Emotionen können dadurch besser verstanden und akzeptiert werden.
  • Dies hilft Paaren dabei, wieder mehr gegenseitiges Verständnis und Nähe zu spüren und mehr angenehme Emotionen zu erfahren.
  • Dies kann eine neue emotionale Verbundenheit zwischen den Partner*innen erzeugen, die eine sichere Bindung, emotionale Nähe, gemeinsames Wachstum und Heilung alter Verletzungen möglich machen kann.
  • Dies wiederum fördert neue verbindende Erfahrungen miteinander zu gestalten, die Integration neuer und konstruktiver Lösungen zu den alten Beziehungsmustern sowie den Weg zu einer dauerhaften sicheren Bindung durch die wiedererlangte emotionale Verbundenheit der Partner*innen.
  • Die emotionale Aufgeschlossenheit und Zugewandtheit beider Partner*innen fördert eine sichere Bindung, dauerhafte Liebe und Verbundenheit. Die Auseinandersetzung mit folgenden 3 Fragen kann dem Paar eine Orientierung geben, wie sich ihre emotionale Verbundenheit im Verlauf der Therapie verändert:
    „Kann ich dich erreichen?“ (Ansprechbarkeit / Zugänglichkeit des Partners)
    „Kann ich mich darauf verlassen, dass du auf mich eingehen wirst?“ (Zugewandtheit / Empfänglichkeit des Partners)
    „Kann ich mir sicher sein, dass du mir Wertschätzung entgegenbringen und mir nahe bleiben wirst?“ (emotionales Engagement / Hingabe des Partners)
  • Im weiteren Therapieverlauf können so auch schwierige Themen wie Verletzungen aus der Vergangenheit (z.B. durch Bindungsverluste, Affären) oder Trennungswünsche angesprochen werden.
  • Die EFT kann Paaren dabei helfen, sich in der Partnerschaft wieder geborgen, gesehen und angenommen zu fühlen, genauso wie man ist, nach vielen Jahren nochmal neue (vielleicht auch "weichere" / verletzlichere) Facetten aneinander zu entdecken und sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen.
  • Letztlich geht es darum das emotionale Band zwischen den Partner*innen wiederherzustellen bzw. zu vertiefen, das Erleben einer "sicheren Bindung" und einer emotionalen Verbundenheit zu fördern und neue emotionale Erfahrungen miteinander zu ermöglichen, damit ein aufrichtiges, liebevolles Miteinander entstehen kann. Aus diesem neuen Miteinander heraus können dann die typischen Paarkonflikte (wie z.B. Zeit- und Arbeitseinteilung, Kindererziehung, Geld und Sexualität) neu betrachtet und anders gelöst werden.

Hinweis zur psychotherapeutischen und psychopräventiven Wirkung von Paartherapie:

Eine Paartherapie ist aufgrund ihrer Methodik, Ausrichtung und Wirkkraft eine Form der Psychotherapie.
Psychische Gesundheit und Beziehungs-Zufriedenheit sind eng miteinander verknüpft. Der anhaltende Beziehungsstress stellt einen großen und deutlich erkennbaren Risikofaktor für die Entstehung von psychischen Erkrankungen bei mindestens einem der Partner dar. Häufig liegt eine solche Erkrankung auch bei mindestens einem der Partner bereits vor. In der Paartherapie können durch das gleichzeitige Verbessern der Beziehung, Verhaltensveränderungen sowie Veränderungen in der Emotionsverarbeitung beider Partner*innen krankheitswertige psychische Probleme behandelt, gemindert oder deren Entstehung eingedämmt bzw. vermieden werden (= Prävention). Vor diesem Hintergrund spricht man auch davon, dass eine Paartherapie nicht nur eine psychotherapeutische sondern auch eine psychopräventive Wirkung haben kann.

* Die EFT wurde in den 1980er Jahren von den Psychologen Dr. Sue Johnson und Dr. Les Greenberg entwickelt und ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, dessen Wirksamkeit durch evidenzbasierte Studien (Greenberg und Goldman, 2006; Johnson, Hunsley, Greenberg & Schindler, 1999) nachgewiesen wurde und als eines der am besten erforschten Paartherapiemethoden gilt, die uns heute zur Verfügung stehen. Die EFT basiert auf den Erkenntnissen der Bindungswissenschaft und integriert Elemente der Systemischen Therapie. Für mehr Infos siehe: https://www.eftcd.de/sue-johnson/